Leonidas Kavakos an der Violine, Jörg Widmann an der Klarinette, Daniel Müller-Schott am Cello und Francesco Piemontesi am Klavier. Ein hochklassiger Abend mit einem seltenen und kostbaren Programm beschliesst die Sonderausgabe der Settimane Musicali di Ascona: das Quatuor pour la fin du temps (deutsch: Quartett für das Ende der Zeit), ein wichtiges Werk der Kammerproduktion des 20. Jahrhunderts, das 1940/41 in einem deutschen Kriegsgefangenenlager komponiert und uraufgeführt wurde. Autor ist Olivier Messiaen, dessen Catalogue d’Oiseaux wir letztes Jahr erfolgreich präsentiert haben. Messiaen geriet bei einer deutschen Offensive in Kriegsgefangenschaft. Einem musikbegeisterten Lagerkommandanten ist es jedoch zu verdanken, dass er zuerst ein Werk für drei miteinsitzende Musiker (einen Cellisten, einen Violinisten und einen Klarinettisten) schrieb und diesem später einen Klavierpart beifügte, den er bei der Uraufführung im Lager vor Gefangenen und Nazi-Funktionären selbst übernahm. Das eindrückliche Werk ist von der Offenbarung des Johannes inspiriert und wurde als Hommage an den Engel komponiert, der das Ende jeglicher Zeit verkündete.