Mit mehr als 260 Aufnahmen und einer intensiven Karriere als Sänger, Dirigent, Wissenschaftler und Lehrer hat René Jacobs eine herausragende Stellung auf dem Gebiet der barocken klassischen Vokalmusik erreicht.
Seine erste musikalische Ausbildung erhielt er als Chorsänger in der Kathedrale seiner Heimatstadt Gent (Belgien). Auch während seines Universitätsstudiums der klassischen Philologie blieb er als Sänger aktiv. Seine Begegnungen mit Alfred Deller, Gustav Leonhardt und den Kuijken-Brüdern prägten seine Vorliebe für Barockmusik und seine Spezialisierung als Countertenor, in der er sich bald als einer der bedeutendsten Sänger seiner Zeit etablierte.
Sein Debüt als Operndirigent gab René Jacobs 1983 bei den Innsbrucker Festwochen, wo er anschliessend von 1996–2009 als künstlerischer Leiter tätig war. Eine lange und fruchtbare Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Staatsoper Unter den Linden in Berlin (seit 1992), mit dem Theater an der Wien (seit 2006), dem Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, den Salzburger Festspielen und den Festspielen in Aix-en-Provence sowie mit anderen bedeutenden Bühnen der Welt, wo er Werke vom Frühbarock bis zu Rossini dirigiert hat.
Seine Arbeit als Dirigent ist geprägt von Pioniergeist und gründlichem Studium historischer Quellen, die oft zu neuen und mutigen Interpretationen des Opernrepertoires geführt haben. Ein Beispiel dafür sind seine international gefeierten Einspielungen von Mozart-Werken, die durch eine einzigartige Verbindung von Fachwissen und musikalischem Instinkt beeindrucken. Jacobs ist auch ein Liebhaber sakraler Musik und wurde von internationalen Kritikern wiederholt ausgezeichnet (Grammy, Gramophone Award etc.)
© Photo: Philippe MATSAS