Wolfgang Amdeus Mozart (1756–1791)
Adagio e Fuga per archi in do maggiore K. 546
Sinfonia concertante in mi bemolle maggiore, K.364
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Dmitrij Shostakovich (1906–1975)
Sinfonia da camera in do minore, op. 110a
Johann Sebastian Bach (1685–1750)
Cantata n. 82 "Ich habe genug"
Mozart, die Schrecken des Krieges mit Schostakowitsch und eine der berühmtesten Kantaten von Bach: ein Abend der Gänsehaut mit Renaud Capuçon und dem berühmten von Claudio Abbado gegründeten Mahler Chamber Orchestra
Das Konzert des Mahler Chamber Orchestra, das 1997 von Claudio Abbado gegründet wurde, gehört zu den am meisten erwarteten Highlights von Ascona 73. Das berühmte Ensemble wird bei dieser Gelegenheit von Renaud Capuçon dirigiert, einem der grossen modernen Violinisten, der seit Jahren mit den besten Orchestern der Welt (Berliner, New York Philharmonic usw.) und den berühmtesten Solisten (von Marta Argerich bis Yo Yo Ma) arbeitet. Das wunderschöne Abendprogramm wird mit zwei Kompositionen von Mozart eröffnet, darunter die berühmte Sinfonia Concertante. Hier wirkt Capuçon nicht nur als Dirigent, sondern dialogisiert als Violinist auch mit der französischen Bratschistin Beatrice Muthelet. Im zweiten Teil des Abends ist die beklemmende und dramatische Kammersinfonie op. 110a von Schostakowitsch zu hören. Der grosse Komponist der damaligen Sowjetunion hatte die Orchesterversion eines Quartetts 1960 in Dresden «Zur Erinnerung an die Opfer des Faschismus und des Krieges» geschrieben. Die Sinfonie ist in Wirklichkeit ein klangvolles Denkmal in Erinnerung an alle Opfer. «Ich empfinde unstillbaren Schmerz um alle, die Hitler umgebracht hat. Aber nicht weniger Schmerz bereitet mir der Gedanke an die auf Befehl Stalins Ermordeten …», sagte der Komponist später. Der Abend beschliesst mit ganz anderen Tönen aus einer der schönsten und berühmtesten Kirchenkantaten von Bach: «Ich habe genug», eine Komposition für Stimmen (Solist ist der bekannte englische Bariton Peter Harvey), Streicher und Continuo.