Man kann sich als Modigliani bezeichnen und dabei (fast peinlich genau) der stilisierten Ästhetik, dem geheimnisvollen Ton der Farben und der absichtlichen Deformation von Figuren folgen, wie sie typisch für den grossen Maler aus Livorno sind. Als dieses Quartett 2003 in Paris gegründet wurde, war schnell klar, dass es sich von der Routine unzähliger Kammermusikgruppen lösen und auf den spirituellen Inbegriff des gemeinsamen Musizierens konzentrieren würde. Doch am besten vergewissert man sich dessen gleich selbst. Das Streichquartett La malinconia von Beethoven und zwei echte Perlen aus dem Katalog von Schubert sind vielleicht der beste Beweis dafür. Es ist der Versuch, zu verstehen, dass in der Kunst der grenzenlose Hunger nach Schönheit nur gestillt werden kann, wenn man bereit ist, Konventionen infrage zu stellen und ganz auf sein Herz zu hören.
von Interserv übersetzt
© Photo: Jerome Bonnet