Maria João Pires wurde am 23. Juli 1944 in Lissabon geboren und trat bereits im Alter von vier Jahren zum ersten Mal öffentlich auf. Sie begann ihr Musik- und Klavierstudium bei Campos Coelho und Francine Benoît und setzte es in Deutschland bei Rosl Schmid und Karl Engel fort.
Sie gilt als eine der grössten Pianistinnen unserer Zeit und wurde in Konzerten rund um die Welt gefeiert (u. a. mehrmals in Ascona, erstmals 1985, letztmals 2005) und hat fünfzehn bzw. zwanzig Jahre lang Aufnahmen für Erato und die Deutsche Grammophon eingespielt.
Seit den 1970er-Jahren setzt sie sich mit dem Einfluss der Kunst auf das Leben, die Gemeinschaft und die Bildung auseinander. Sie sucht nach neuen Wegen für ein Umdenken in der Gesellschaft, das auf die Entwicklung des Menschen und der Kulturen Rücksicht nimmt und den Austausch von Ideen fördert.
1999 gründete Maria João Pires das Centro Belgais für das Studium der Künste in Portugal, wo sie interdisziplinäre Workshops für professionelle Musiker und Musikliebhaber anbietet. Im Belgais-Konzertsaal finden regelmässig Konzerte und Aufnahmen statt. Künftig sollen diese mit der internationalen digitalen Gemeinschaft (gegen Bezahlung oder kostenlos) geteilt werden.
Im Jahr 2012 initiierte die Künstlerin zwei sich ergänzende Projekte in Belgien: die Cori della Partitura, ein Chorprojekt für Kinder aus benachteiligten Verhältnissen (z. B. der «Coro Hesperos»), und die Workshop Partitura. Alle diese Projekte zielen darauf ab, eine uneigennützige Dynamik zwischen Künstlern verschiedener Generationen zu schaffen und eine Alternative in einer Welt zu bieten, die allzu oft auf Wettbewerb ausgerichtet ist. Diese Philosophie wird in den Partitura-Projekten und -Workshops überall auf der Welt verbreitet.
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©Photo: Martin Beiling
